Vor kurzem habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, die sich für meine Arbeit als Coach interessierte. Beim Thema Burnout lächelte sie und meinte: „Naja, die Leute sollen sich einfach mehr entspannen, dann ist das eh gleich wieder vom Tisch.“

Ganz so einfach sieht die Sache allerdings nicht aus. Ich finde es sehr schade, dass noch immer so viel Unwissenheit in der Gesellschaft vorhanden ist, obwohl die Betroffenen immer mehr werden.  Jetzt werden einige vielleicht sagen: „ Burnout ist ja sowieso nur eine Modeerscheinung!“ Jein. Warum? Ja, weil das Tempo, das wir leben, zu schnell ist und es früher ganz anders gelaufen ist. Und Nein, aber die Zugänge zu dieser Thematik ändern sich (z.B. Work-Life-Balance, Resilienz usw.).

Burnout für sich alleine ist keine medizinische Diagnose, sondern eine Bezeichnung für das Vorhandensein diverser Symptome. Je nach Schweregrad der Überlastung teilt man das Burnout-Syndrom in verschiedene Phasen ein, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Worauf will ich hinaus? Es geht mir in der Arbeit mit Burnout-Betroffenen (oder solchen, die erst gar nicht so weit kommen wollen – Präventivarbeit) nicht darum, ihnen zu mehr Entspannung zu raten. Das alleine wäre reine Symptombekämpfung und würde bedeuten, dass die Ursache dabei völlig unbeachtet bleibt und die „Beschwerden“ immer wieder kommen. Als Vergleich nenne ich dabei immer Schmerztabletten. Wenn man eine Schmerztablette hin und wieder nimmt, ist das noch kein Problem. Tauchen aber die Schmerzen immer öfter und heftiger auf, wird eine Schmerztablette zwar kurz Erleichterung bringen, aber der Schmerz wird immer wieder kommen. Und warum? Weil die Ursache vom Schmerz nicht behoben ist.

Und genau dieser Ursache gehe ich aber mit meiner Klientin/meinem Klienten auf den Grund. Die einfachste Frage lautet dabei: „ Wie gehe ich mit Stress um?“ Und dann schauen wir weiter, warum und wie wir auf unsere Art und Weise auf Stress reagieren. Der Grund dafür sind oft alte Glaubensmuster; wir beziehen uns auf Erfahrungen, die wir früher gemacht haben, oder  weil wir es  „einfach so gelernt“ haben.  Ich weiß, das hört sich jetzt  kompliziert und langweilig an. Ist es aber nicht. Das Einzige, was wirklich notwendig ist, ist die Bereitschaft des Klienten, sich mit seinen Gedanken und Handlungsmustern auseinanderzusetzen.

Und jetzt noch etwas, was wahrscheinlich sehr viele nicht hören bzw. lesen wollen: „Schuld“ an einem Burnout ist nicht das Umfeld (Arbeit, Familie, Freunde, Hobbies, etc.), sondern die Ursache dafür liegt in einem selbst!